Kulturforum
Bad Nauheim e.V.
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Der Jahresbeitrag für Mitglieder beträgt € 15,-.
Vorträge
Veranstaltungsprogramm des
Kulturforums Bad Nauheim 2021 / 2022
Ort der Vorträge: | Erika-Pitzer-Begegnungszentrum, Blücherstr. 23 | |
Zeit der Vorträge: | Beginn: 19.30 Uhr, Ende: gegen 21.30 Uhr | |
Eintritt: | je Vortrag 4,00 €; Mitglieder, Kurgäste und Rentner: 3,00 €; Erwerbslose und Studenten, Auszubildende, Schüler: 1,00 € | |
Oktober 2021
Do., 14.10.2021 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Jahreshauptversammlung und musikalischer Abend mit Jürgen Wagner Der bekannte WZ-Journalist tritt seit Jahren erfolgreich auf mit Parodien von Liedern, kleinen Anekdoten und (Hessischem) Blues, begleitet von seiner Gitarre. In der Pause werden Getränke gereicht („Sekt und Selters“) |
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Do., 28.10.2021 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Vortrag: Dr. Jörg Lindenthal: Archäologische Untersuchungen. Bekanntlich ist die Wetterau eine der ältesten Kulturlandschaften Deutschlands. Aufgrund ihrer fruchtbaren Böden war sie schon in der frühen Jungsteinzeit dicht besiedelt. Später entdeckte Bronzezeit-Gräber und keltische Funde am Glauberg zeigen beispielhaft ihre große Bedeutung. Aktuell interessant sind die Funde im Neubaugebiet Bad Nauheim-Süd, die in diesem Vortrag zum ersten Mal öffentlich vorgestellt werden. |
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November 2021
Do., 04.11.2021 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Dagmar Storck, Butzbach: Die 1835 in Darmstadt geborene Nichte des Butzbacher Frei heitskämpfers F. L. Weidig, hochgebildet und selbstbewusst, lernt 1868 den sich mit August Bebel auf einer Wahlkampftour befindlichen Wilhelm Liebknecht kennen und lieben. Sie durchlebt und durchleidet an der Seite ihres Mannes mehr als drei an Kämpfen und Verfolgungen reiche Jahrzehnte. Ihr Mann ist mehrfach in Haft, im Reichstag als Abgeordneter, zu Vorträgen im In- und Ausland oder durch Ausweisung von seiner Familie getrennt. Mit vielen hervorragenden Männern und Frauen der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung und des Kultur- und Geisteslebens steht sie im Gedankenaustausch. Der reichbebilderte Vortrag erinnert an eine für uns alle bedeutende Zeit deutscher Geschichte, so an den Leipziger Hochverratsprozess, Bismarcks Sozialistengesetz, den Kampf gegen Ausbeutung und für Frauenrechte und die Entstehung des 1. Mai als Feiertag, denn all das ist untrennbar mit Natalie Liebknechts Leben verbunden. |
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Do., 18.11.2021 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Frank Uwe Pfuhl, Niddatal: Mächtige Eichen, knorrige Apfelbäume, uralte Kirschbäume, geheimnisumwitterte Felsformationen, windschiefe Speierlinge, geschichtsträchtige Linden sowie Alleen und Parks. Der Landschaftsökologe Frank Uwe Pfuhl nimmt in seinem Lichtbildervortrag die Besucher mit zu einer kleinen Reise durch die Wetterau. Gezeigt wird eine handverlesene Auswahl der insgesamt 226 Naturdenkmale im Kreis. Zu den Bildern der Naturdenkmale werden jeweils denkwürdige Geschichten erzählt.
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Februar 2022
Do., 24.02.2022 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Prof. Peter Schubert, Friedberg: 37 Jahre alt war Raffael gerade mal geworden, als er am 6. April 1520 in Rom starb, an seinem Geburtstag und zugleich dem Karfreitag dieses Jahres. Seinen Tod beweinte ganz Rom und dass sein Todestag auf den Jesu Christi fiel, war den Zeitgenossen Hinweis genug, seine Gottgleichheit nicht mehr zu bezweifeln. Er hinterließ in weniger als zwanzig Jahren ein riesiges Gesamtwerk, war für mehr als drei hundert Jahre maßstabgebend für die europäische Kunst - und galt dann aber, seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, vor allem Künstlern als der größte Langweiler der Renaissance. Für heute ein erledigter Fall? – mal sehen, im wörtlichsten Sinne: Betrachtet werden exemplarisch Werke der Malerei und der Zeichnung. |
März 2022
Do., 03.03.2022 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Günter Simon, Bad Nauheim: Im ersten Band seines Werkes „Auch eine Geschichte der Philosophie“ von 2018 geht der Philosoph Jürgen Habermas den Beziehungen zwischen Glauben und Wissen nach, wie sie sich vom Altertum bis ins Mittelalter entwickelt haben. Anhand von Text- und Bildprojektionen verfolgt der Vortrag kennzeichnende Stationen dieser Begegnungsgeschichte, von der das philosophische Denken in der Neuzeit seinen Ausgang genommen hat. |
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Do., 10.03.2022 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Dieter Heßler, Bad Nauheim: Der Begriff „Rassismus“ ist noch keine hundert Jahre alt. Eine Meinung oder ein Verhalten, das von vielen dagegen als rassistisch eingestuft wird, scheint so alt zu sein, wie die Menschheit selbst. Wie kann man den Begriff definieren? Was sind die Wurzeln, was die Erscheinungsformen von Rassismus? Waren die Vorzeige-Philosophen Aristoteles oder Immanuel Kant Rassisten oder muss man sie „aus ihrer Zeit heraus“ beurteilen? Was macht die aktuelle Gegenwart weltweit so empfänglich für rassistisches Verhalten? Wie stellt sich „Anti-Rassismus“ dar, bei jedem Einzelnen, in der Gesellschaft? Muss man alle „Mohren-Apotheken“ umbenennen? Wie verhält man sich richtig? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und versucht, Antworten oder wenigstens Hilfestellung für eine eigene Beurteilung zu geben. |
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Do., 17.03.2022 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Armin Häfner, Bad Nauheim: Viele Landschafts- und Ortsnamen, Hinweisschilder und Straßennamen sowie Bauwerke, Denkmäler und Friedhöfe aus der 30jährigen reichsdeutschen Kolonialzeit prägen heute noch das Bild vieler Städte und Landschaften Namibias, vor allem im Süden und der Mitte des Landes. Auch leben dort etwa 20.000 deutsche Muttersprachler und Nachfahren der Kolonie Deutsch-Südwestafrika, die eine einflussreiche Minderheit darstellen. Zudem wird die deutsche Sprache als Medium in vielen kulturellen Bereichen verwendet. Erst seit der Unabhängigkeit Namibias 1990 erfolgt im Zuge der Bemühungen um eine nationale Identität eine bisher gemäßigte Umbenennung von Orten und Straßen, die gleichwohl zu Konflikten führt wie auch die vorsichtige Landreform hinsichtlich der ungleichen Landverteilung. Dies betrifft auch das Verhältnis zur deutschen Kolonialzeit; beispielhaft sei hier der Herero-Aufstand von 1904 genannt, dessen Bewältigung auch im Verhältnis zur Bundesrepublik Deutschland noch nicht gelungen ist. Diesen Aspekten nachzugehen, ohne dabei die Schönheiten des Landes zu übersehen – etwa Fish River Canyon, Kalahari, Namib-Wüste oder Etosha-Nationalpark –, bemüht sich der Vortrag. Stationen sind dabei konfliktbezogen Windhoek, Swapokmund, Lüderitz, Kolmanskop, Aus, Fort Namutoni, Minenstadt Zsumeb, eine Farm in 4. Generation, der Waterberg, Omaruru und Okahandja. |
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Do., 24.03.2022 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Dr. Wolfgang Brandes, Oerbke: Im Januar 1944 kam die Verfilmung von Heinrich Spoerls Roman „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann als dem Pfeiffer mit den drei f in die Kinos. Als Kultfilm ist „Die Feuerzangenbowle“ immer noch gegenwärtig. Aber welche Geschichte hinter dem Film steckt, ist kaum bekannt. Dr. Wolfgang Brandes wird allerhand erzählen über einen Rechtsanwalt, der Schriftsteller wurde, und über einen Hauptdarsteller, der zwei Mal in Verfilmungen des Romans auftrat, denn schon 1934 war unter dem Titel „So ein Flegel“ eine allerdings recht freie Version mit Heinz Rühmann als Pennäler gedreht worden. Es wird aber auch darauf eingegangen, wie unterschiedlich die Größen des Dritten Reichs dem Filmprojekt gegenüber standen, wie ein Urheberrechtsstreit zwischen Heinrich Spoerl und Hans Reimann um Roman und Drehbuch ausging, und dass Walter Giller 1970 bei der dritten Verfilmung an den Rühmannschen Erfolg nicht heranreichen konnte. |
April 2022
Do., 14.04.2022 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Dr. Mathias Eigelsheimer, Schmitten: Man möchte angesichts der aktuellen Nachrichten aus den USA ja zweifeln, ob der Kulturbegriff auf diese Nation überhaupt passt. Allgemeinhin tröstet und beschwichtigt man sich gerne mit der Überzeugung, dass es neben Trump auch noch u.a. die bemerkenswerte Literatur des Landes oder sonstige bedeutende Kunstschaffende gäbe. Damit bescheinigt man dem kulturellen Leben gleichsam eine Parallelexistenz neben dem politischen Spektrum und unterstellt, beides habe nur bedingt etwas miteinander zu tun. Dieser Abend will vor allem zeigen, dass es gilt, hier genauer zu differenzieren und z.B. zu erkennen, dass auch die Sichtweisen Trumps und seiner Gefolgsleute ihre tiefen Wurzeln im historisch gewachsenen Selbstverständnis der USA haben. |
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Do., 28.04.2022 Erika-Pitzer-Begegnungszentrum |
Prof. Dr. Anette Baumann, MA, Friedberg: Ortstermine sind heute gängige Gerichtspraxis. Bis vor kurzem unbekannt war, dass es bereits im 16. Jahrhundert beim Reichskammergericht (1495-1806) – dem Vorläufer des Bundesverfassungsgerichtes und Praktikumsort von Johann Wolfgang von Goethe – Ortstermine gab. Sie wurden ‚Augenscheine‘ genannt und beschrieben sowohl die Handlung der Inaugenscheinnahme als auch ihre Dokumentation. Es entstanden ‚Augenscheinkarten‘, die zwischen Landschaftsgemälde und Karte changierten und von berühmten Malern, wie Christoph Amberger (1505- 1561), und Kartographen, wie Arnold Mercator (1537-1587), gefertigt wurden. Es handelt sich um eine neue Bildgattung, die vor kurzem entdeckt wurde und im Moment intensiv erforscht wird. In dem Vortrag werden die schönsten ‚Augenscheine‘ gezeigt, der Entstehungszusammenhang erläutert und die an das Gerichtsverfahren der Zeit angepasste Bildsprache erklärt. |
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